Buenos Aires (Argentinien) ist der Ausgangs- und Endpunkt meiner Reise nach Uruguay. Ich verbringe insgesamt 6 Nächte in der Hauptstadt (zuerst mit einer Freundin und dann alleine) und wohne sowohl im Stadtteil Palermo als auch im Microcentro. Die Stadt, die niemals schläft, fasziniert und fordert mich. Die Häuserschluchten erinnern mich an New York und doch ist es völlig anders.

Aller Anfang ist schwer
Die erste Schwierigkeit ist das Geld. Schaut man sich die Preise an für Lebensmittel, Kleider usw erschrickt man erst einmal. Doch wechselt man sein Geld mit dem Blue Dollar (und nicht mit dem offiziellen Kurs), kostet alles plötzlich nur noch die Hälfte. Der Blue Dollar ist ein Schwarzmarktkurs, jedoch von der Regierung geduldet und somit nicht strafbar. Das ist alles etwas kompliziert, besonders am Anfang. Grund für das Chaos ist die sehr hohe Inflation im Land.
Wir wechseln unser Geld bei Western Union im Stadtteil Palermo und denken, damit die grösste Hürde genommen zu haben. Doch das zweite Problem folgt sogleich, nämlich die “SUBE Card”, die benötigt man zur Nutzung der Metro in Buenos Aires. An der Metrostation ernten wir nur ein Kopfschütteln und ein “sorry”, wir haben keine. Wir werden an die nächste Station verwiesen und haben auch da kein Glück. Offenbar können aktuell keine Karten hergestellt werden, es fehlt unter anderem an Mikrochips. Dann klappern wir Kioske und Lotto-Annahmestellen ab und nach etwa zwei Stunden und einer Kaffeepause ergattern wir tatsächlich ein Exemplar. Glücklicherweise kann eine Karte von mehreren Personen genutzt werden.

Für meinen zweiten Aufenthalt in Buenos Aires buche ich mir ein Zimmer über booking.com im Hotel Amérian Buenos Aires Park Hotel. Der Preis scheint mir ganz schön stolz zu sein, doch so als Abschluss meiner Reise gönne ich mir das gerne. Die schöne Überraschung folgt dann mit der Kreditkartenabrechnung. Abgebucht ist nur etwas mehr als die Hälfte des Betrages, der mir bei der Buchung angezeigt wurde. Kreditkarten Firmen nehmen somit offensichtlich einen Umwechslungskurs nahe am Blue Dollar.
Palermo
Die ersten Tage wohne ich in Palermo im hübschen Hotel Be Hollywood. Die Ecke ist für Buenos Aires Anfänger ideal. Ruhig, viele gemütliche Cafés und Restaurants, Anschluss an die Metro sowie Street Art gefühlt überall.



Recoleta
Eine unserer ersten Stationen in Buenos Aires ist der Friedhof Recoleta. Hier befindet sich das Familiengrab der Familie Duarte und somit der argentinischen Nationalheldin Evita. Das Grab ist erstaunlicherweise eher unscheinbar und liegt versteckt in einer Seitengasse. Wir müssen tatsächlich nach dem Weg fragen.

Mich berührt ein anderes Grab viel mehr, nämlich die letzte Ruhestätte von Liliana Crociati de Szaszak.
Die 26-jährige Frau starb 1970 auf ihrer Hochzeitsreise in Innsbruck, Österreich, als eine Lawine auf ihr Hotel stürzte. Die lebensgrosse Bronzestatue von Liliana in ihrem Hochzeitskleid schuf Wíeredovol Viladrich. Der Bildhauer fügte später ihren Hund Sabú hinzu, nachdem dieser gestorben war. (Quelle)

Plaza de Mayo
Wie überall in Südamerika bildet auch hier die zentrale Plaza das Herz der Stadt. In Buenos Aires ist es die “Plaza de Mayo”, benannt nach der Mai-Revolution im Jahr 1810.

San Telmo
Von der Plaza folgt man der Calle Defensa und gelangt rasch nach San Telmo mit seinen hübschen Cafés, einer Markthalle, viel Street-Art und manchmal wird Tango getanzt in den Strassen.




Paseo de la Historieta
Mitten in San Telmo beginnt der “Comic Weg” und es lohnt sich, diesem zu folgen. Die Figuren und Wandbilder sind niedlich.



La Boca
La Boca ist ein Arbeiterviertel in der Nähe des Riachuelo-Flusses. Rund um Caminito, eine enge Gasse mit bunt gestrichenen Wellblechhäusern, die an die Frühzeit der Gegend als Einwandererviertel erinnern, finden sich Steakhäuser und Strassenkünstler. La Bombonera ist das Heimatstadion des Fussballvereins Boca Juniors und an Spieltagen herrschen hier Krach und Gedränge. (Quelle: wikipedia)
Die farbigen Häuser in der Caminito Gasse sind sehr hübsch und definitiv einen Besuch wert. Allerdings sollte man sich ansonsten von diesem Viertel besser fernhalten, das ist keine sichere Gegend. Wir unterschätzen dies und geraten in eine unschöne Situation, die zum Glück gut ausgeht.



Puerto Madero
Puerto Madero ist ein wiederbelebtes Hafengebiet. In umgestalteten Backsteingebäuden sind gehobene Steakhäuser zu finden, die bei Touristen und Geschäftsleuten beliebt sind. Schicke Wolkenkratzer beherbergen multinationale Unternehmen und Luxusapartments. Das Reserva Ecológica de Buenos Aires ist mit seinen zahlreichen Wildtieren und seinem Wegenetz, das rund um mehrere Seen führt, ideal für Familien und Jogger geeignet. Die Puente de la Mujer, eine elegante Hängebrücke, überspannt das Hafenbecken. ― Google
Puerto Madero und Umgebung ist eine ganz besondere Ecke in Buenos Aires. Wunderschön zum Flanieren und durchatmen. Der Blick vom Reserva Ecológica auf die Hochhäuser ist besonders am späten Nachmittag fantastisch.




Floralis Generica
An einem Abend fahre ich mit der Metro zu der Plaza de las Naciones Unidas und da erlebe ich einen unvergesslich schönen Buenos-Aires-Moment mit der untergehenden Sonne.
Die Floralis Generica, ein Geschenk des argentinischen Architekten Eduardo Fernando Catalano an die Stadt Buenos Aires, ist eine beeindruckende Attraktion, die Touristen und Einheimische anlockt. Die Floralis Generica ist eine riesige blumenförmige Skulptur aus Edelstahl, die über einem Reflexionsbecken auf der Plaza de las Naciones Unidas errichtet wurde. (Quelle)




Blick von oben
Im Microcentro entdecke ich zwei Aussichtsterrassen für einen Blick von oben auf die Stadt, im Centro Cultural Kirchner ist das Vergnügen gratis. Der zweite (kostenpflichtige) Mirardor befindet sich etwas versteckt in der Galeria Güemes.


Tigre
Manchmal muss man raus aus der Stadt oder wenigstens weg vom Zentrum. In Buenos Aires geht das gut mit dem öffentlichen Verkehr ab dem Bahnhof Retiro. Wir verbringen einen wunderbaren Tag auf dem Fluss und im Puerto de Frutos (Markt).
45 Minuten von der Hektik und Smog der aufbrausenden Grossstadt entfernt liegt mit dem ruhigen und beschaulichen Tigre-Delta die entspannendste aller Buenos-Aires-Sehenswürdigkeiten. Es bietet eine einzigartige Begegnung mit Natur und Geschichte. Der Paraná bildet ein Flussdelta mit unzähligen Kanälen, Bächen und anderen Wasserläufen, die sich hier ihren Weg durch die Landschaft bahnen. (Quelle)



Am Ticketschalter für die Bootstour kommt es zu einer netten Begegnung. Die Frau hinter dem Schalter ist mit einem Landsmann von uns verheiratet und er stammt aus der gleichen Region wie wir. Schade haben wir nicht mehr Zeit, bei Ana könnte man einen tollen Tagesausflug buchen.

Zum Schluss
Danke Buenos Aires für die schönen Momente. Obwohl ich am letzten Tag 30 km gelaufen bin, habe ich lange nicht alles gesehen.
Zum Abschluss noch etwas Street Art.







