Faro ist die erste Station meiner Portugal Frühlingsreise und kaum bin ich da, bin ich auch schon verliebt in das Städtchen. Die Hauptstadt der Algarve wirkt auf mich authentisch und lebendig. Es ist Ostern, doch Faro präsentiert sich ruhig und nicht überlaufen. Die meisten Touristen, die hier landen, reisen gleich weiter an die Strände der Algarve und so ist Faro wohl tatsächlich noch ein Geheimtipp für ein paar entspannte Urlaubstage.
Die Altstadt
Ich lasse mich am liebsten treiben, die Altstadt ist nicht gross und ich finde mich rasch zurecht. Empfehlenswert ist der Aufstieg auf den Glockenturm der Kathedrale, die Anstrengung lohnt sich. Von hier schweift der Blick über die Dächer der Altstadt zum Naturpark Ria Formosa bis hin zum Meer.



Ein Bummel durch Faro verursacht bei mir ein Wechselbad der Gefühle. Entdecke ich in einer Gasse ein lauschiges Café in einer hübschen Fussgängerzone, finde ich um die Ecke Bauruinen und zerfallene Gebäude, der Putz bröckelt überall. Faro ist hübsch und hässlich zugleich. Es wird viel gebaut, da tut sich in den nächsten Jahren vermutlich noch einiges
Speziell in der Stadt sind die vielen Störche, überall bauen die Vögel ihre Nester, eines befindet sich direkt vor meinem Hotel auf einer Strassenlaterne.



Knochenkapelle – Capela Dos Ossos
In Faro stehen unzählige Kirchen, doch eine davon ist etwas speziell. An der Rückseite der Igreja do Carmo befindet sich die kleine Kapelle Capela Dos Ossos. Dabei handelt es sich um die letzte Ruhestätte von mehr als tausend Skeletten. Die Knochen verzieren die Wände und die Decke der Kapelle. Anscheinend sind es Überreste von Mönchen des Karmelitenordens. Eine etwas gruselige und makabre Sehenswürdigkeit.

Zauberhafte Abendstimmung
Am späteren Nachmittag setze ich mich jeweils gerne ins O Coreto, direkt am Wasser, lausche der Live Musik bei einem kühlen Glas Vinho verde und schaue zu, wie sich der Himmel verfärbt. In den Abendstunden entwickelt Faro für mich einen ganz besonderen Charme, ich verliere mich in den malerischen Gassen der Altstadt und kann mich fast nicht entscheiden, in welchem der unzähligen Restaurants ich ein paar Tapas und ein weiteres Glas Wein bestellen möchte.
Vinho Verde ist die Bezeichnung für einen portugiesischen Wein, der jung gelesen wird und entsprechend wenig süß, wenig alkoholhaltig und mit natürlicher Kohlensäure ausgestattet ist. Der grüne Wein, so die wörtliche Übersetzung, wird aus nicht voll ausgereiften Weintrauben gewonnen. Wikipedia



Ria Formosa Naturpark
Obwohl Faro einen Hafen hat, liegt die Stadt nicht direkt am Meer. Faro ist das Eingangstor zum Ria Formosa Naturpark mit Sandbänken, Wasserlagunen, Dünen, Feuchtgebieten, Salzwiesen und Inseln. Der Park ist ein wichtiger Lebensraum für Zugvögel.
Es gibt unzählige organisierte Bootstouren in dieses Naturparadies sowie Fähren auf die verschiedenen Inselchen wie die Ilha Deserta und die Ilha do Farol. Egal auf welche Art und Weise man diese Wasserlandschaft erkundet, es ist auf jeden Fall ein Highlight.




Am Strand
Ich bin ein grosser Meer-Fan und so gehört für mich der Strand zum Pflichtprogramm. Praia do Faro ist etwa 10 km von der Stadt entfernt, kann aber problemlos mit dem “ferry boat” erreicht werden. Für einen Sprung ins Wasser ist es mir an Ostern noch zu kühl, doch ein Mittagessen mit Blick auf den Atlantik und ein Strandspaziergang müssen sein. Mich macht salzige Meerluft einfach glücklich.


Hotel mit Rooftop
Ich wohne im Hotel Faro direkt am Hafen und verbringe viel Zeit auf der Dachterrasse. Was gibt es Besseres, als mit so einer Aussicht das Frühstück zu geniessen, am Pool mit einem spannenden Buch zu entspannen oder einen Schlummertrunk zu geniessen? Einzig der Fluglärm vermag das Glück ein kleines bisschen zu trüben. Je nach Wind brausen die Flugzeuge bei Start oder Landung ziemlich direkt über das Hotel. Allerdings empfinde ich den Lärm weit weniger störend als erwartet.



Street Art
Bei meinen Spaziergängen durch Faro entdecke ich das eine oder andere Motiv. Unter anderem ein grosses Bild von Daniel Eime, einem bekannten Street Art Künstler aus Portugal. Seine Werke haben oft einen intensiven Schwarz-Weiss-Kontrast und sind eine Mischung aus realistischen und abstrakten Elementen.




Faro hat sich einen Platz in meinem Herzen erobert. Vielleicht komme ich irgendwann zurück, um noch etwas mehr von dieser tollen Gegend zu entdecken.

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