Freiburg im Üechtland – Stadtwanderung

Fribourg lebt
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Es ist mal wieder Zeit, eine Kantonshauptstadt zu besuchen und es geht an die Sprachgrenze. Freiburg/Fribourg ist eine zweisprachige Stadt, wobei die französischsprachigen Bürger die Mehrheit stellen. Somit muss ich wohl oder übel „aujourd hui“ mein Schulfranzösisch hervor kramen. Zur Abgrenzung mit dem deutschen Freiburg (im Breisgau) nennt man die Schweizer Stadt in Deutsch oft Freiburg im Üechtland. 

Leider ist der kulinarische Stadtrundgang für heute bereits ausverkauft, so brauche ich einen anderen Plan. Die zündende Idee liefert mir bergfex, mit einer Stadtwanderung. Das GPX lade ich mir auf komoot.

Gemütlich und pünktlich bringt mich die SBB durch den herbstlichen Morgennebel ans Ziel und nach einem Startkaffe in Fribourg zeigen sich schon die ersten Sonnenstrahlen. Nun heisst es „allez hopp“.

Buntes Markttreiben

Flanieren, begegnen, stöbern, anschauen, einkaufen: das alles kann man auf einem Markt. Gleich drei davon entdecke ich an diesem Samstagmorgen in Fribourg. Vom Trödelmarkt über den Biomarkt zum Wochenmarkt, da ist was los in der Stadt. Besonders gut gefällt mir das „Frühschoppenkonzert“ auf dem Bio-Herbstmarkt, so sollte man eigentlich immer ins Weekend starten.

Rauf und runter / Oberstadt und Unterstadt

Die Freiburger Bevölkerung muss unglaublich fit sein. In einem Zeitungsartikel wird von der zweistöckigen Altstadt gesprochen und das trifft es ganz gut. 7 Treppen sowie diverse wirklich steile Strassen verbinden die Oberstadt mit der Unterstadt. Dann gibt es noch ein Funi (Standseilbahn), dieses ist allerdings bei meinem Besuch leider gerade ausser Betrieb.

Über viele Brücken musst du gehen

Die Stadt wurde in eine Flussschleife der Saane gebaut. Das erforderte den Bau vieler Brücken. Freiburg ist dann auch für seine Passerellen bekannt, die erste wurde bereits 1250 gebaut. Es gibt sogar eine Brückenausstellung.

Einige dieser Bauwerke habe ich heute gesehen oder sogar überquert.

Eindrücklich ist die Poyabrücke, die Schrägseilbrücke wurde 2014 eingeweiht. Sie entlastet die Altstadt und soll die deutsch- und französischsprachigen Teile des Kantons besser miteinander verbinden.

Stadtmauer – Blick in die Vergangenheit

Im Gegensatz zu anderen Städten sind in Freiburg die Stadtmauern noch gut erhalten. Die Befestigungsanlagen wurden im Mittelalter erbaut und bestehen aus Toren und Türmen, die zum Teil durch Wälle miteinander verbunden sind.

Die noch erhaltenen Überreste können in einem Rundgang besichtigt und begangen werden. Ein Abschnitt davon liegt heute auf meinem Weg und dieser Part der Wanderung macht extrem Spass.

Hoch hinaus – Kathedrale St. Nikolaus

Nicht zu übersehen ist in Freiburg die imposante Kathedrale, ein architektonisches Schmuckstück. 365 Stufen führen auf den 74 m hohen Glockenturm. Die Aussicht ist phänomenal – vermutlich. Ich bin zu faul für den Aufstieg.

Architektur – alt und neu

Spannend finde ich als Beispiel diese zwei unterschiedlichen Gebäude, die einander praktisch gegenüber stehen. Eines scheint eher im Bereich Kultur zu Hause zu sein und das andere im Bildungssektor (Gewerblich Industrielle Berufsfachschule).

Auch ein spezieller und sehenswerter Bau ist das Theater Equilibre, ein Werk des Zürcher Architekten Jean-Pierre Dürig. Die Touristeninformation ist dort zu finden.

Seerundgang – Ausflug zum Schwarzsee

Ich bin eher ein „Landei“ und verrückt nach Natur. So ist der Abstecher an den Schwarzsee irgendwie nahe liegend. Nur dauert die Busfahrt dahin heute etwas länger als im Fahrplan vorgesehen, Kühe haben für einmal Vortritt.

Die Ferienregion in den Freiburger Voralpen ist bekannt für die Naturkulisse. Sowohl im Sommer als auch im Winter wartet hier ein grosses Freizeitangebot mit Sesselbahnen, Skiliften, Wanderwegen, Wassersport usw.

Der Sage nach wurde der See zum Schwarzsee, weil sich der Riese Gargantua im See die Füsse gewaschen hatte und das Wasser seitdem verschmutzt ist.

Das Wetter ist perfekt für den Besuch dieser Idylle. Der Häxewääg führt mich gemütlich einmal rund um das Gewässer und unterwegs begegne ich einem Drachen und einem Walfisch.


Zurück in der Stadt genehmige ich mir zum Abschluss einen Apéro in der Altstadt und geniesse das savoir-vivre. Das haben die Romands unbestritten besser drauf als wir Deutschschweizer.

Dann heisst au revoir Üechtland, es gäbe noch so viel mehr zu sehen, erleben und entdecken. Ideen dazu findet man bei Fribourg Tourisme.

Weiter zu den übrigen von mir besuchten Kantonshauptstädten.

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2 Kommentare zu „Freiburg im Üechtland – Stadtwanderung

  1. Sehr schöne Stadt. Gehe zwar bald wieder auf den Schweizer Jakobsweg. Fribourg wäre das Wunschziel aber soweit werde ich wahrscheinlich dieses Mal nicht kommen 😉.

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