India is incredible! Meine beiden Indienreisen, einmal in den Norden und einmal in den Süden, liegen schon ein paar Jahre zurück. Doch die Erinnerungen sind bis heute sehr präsent. Vor keinem anderen Land hatte ich mehr Respekt, kein anderer Staat hat mich als Reisende mehr gefordert. Indien hat mich jedoch vor allem eines, unglaublich fasziniert. Das bevölkerungsreiche Land ist anders als alle anderen Ecken dieser Welt, ein Kulturschock ist fast vorprogrammiert. Entweder liebt man Indien, oder man kommt nie wieder!
Über Indien und meine Erlebnisse könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Ich beschränke mich auf sechs Fotos, die einen kleinen Teil von meinem ganz persönlichen Indien widerspiegeln.
Organisiert hat meine beiden Reisen Sivalitour. Massgeschneidert, individuell, mit unglaublichen Ortskenntnissen und ganz viel Herzblut.
Holy cow und die indische Götterwelt

An (heiligen) Kühen, Spiritualität und Religion kommst du in Indien nicht vorbei. Die Rindviecher gehören zum Strassenbild und spazieren überall herum, durchaus auch durch Bahnhöfe. Von den Hindus werden sie als heilige Wesen verehrt und dürfen nicht geschlachtet werden. Wer einer Kuh das Leben nimmt, so der Glaube, hat einen Mord begangen.
Kaum verstehen wirst du die knallbunte indische Götterwelt, dafür ist sie zu chaotisch und verwirrend. Trotzdem lohnt es sich, wenigstens mit den wichtigsten Gottheiten Bekanntschaft zu schliessen. Besonders Ganesha mit seinem Elefantenkopf wirst du auf einer Indienreise ganz bestimmt immer wieder antreffen.
Ein Führer bei einer Tempelbesichtigung hat sich mal den Spass gemacht, mir die bekanntesten Götter und Göttinnen richtiggehend einzutrichtern inklusive der zugehörigen Attribute und Reittiere. Ganesha zum Beispiel reitet auf einer Maus und hat eine Axt dabei.
Kalkutta – eine Strasse voller Bücher

Kalkutta (offiziell Kolkata), auf diesen Moloch hatte ich nicht wirklich Lust. Doch die Stadt hat mich positiv überrascht und mir überraschend schöne Momente geschenkt. Einer davon ist die Strasse der Bücher. Die College Street ist der grösste Büchermarkt in Indien und der grösste secondhand Büchermarkt der Welt. Man sagt: Findet man ein bestimmtes Buch nicht in der College Street, so wurde es wahrscheinlich noch nicht gedruckt.
Traumfabrik Bollywood

Mit Bollywood, einer Wortkreuzung aus Bombay und Hollywood, wird die hindi-sprachige Filmindustrie bezeichnet. Bollywood Filme sind melodramatisch, meist familientauglich, farbenfroh und ähneln einem Musical. Es geht immer um Liebe, Herausforderungen und am Schluss ist einer der Held und alles fügt sich zu einem Happy End zusammen. Vor allem aber dauern diese Filme ewig lange, da sitzt du locker drei bis vier Stunden im Kino und verstehst kein Wort. Trotzdem von mir eine ganz klare Empfehlung. Abtauchen in die indische Traumwelt macht Spass. Das bekannteste und angeblich schönste Kino Indiens ist das Raj Mandir in Jaipur. Ein unvergessliches Erlebnis und vielleicht läuft sogar ein Streifen mit Shah Rukh Khan, dem “King of Bollywood”.
Aber Achtung, nicht in jedem indischen Kino laufen Bollywood Filme. Ich bin aus Versehen in Tamil Nadu in einem Hardcore Action-Streifen gelandet.
Varanasi – meine komplette Indien Überforderung

Die Stadt am Ganges gilt als spirituelle Hauptstadt Indiens, für Hindus das Zentrum des hinduistischen Universums. Aus dem ganzen Land strömen daher Pilger nach Varanasi, um sich im heiligen Fluss rein zu waschen und die verstorbenen Angehörigen verbrennen zu lassen. In Varanasi ist der Tod allgegenwärtig, beissender Rauch liegt in der Luft. Zuschauen ist erlaubt bei den Verbrennungsritualen, Fotografieren verständlicherweise strengstens untersagt.
Mein Körper streikt. Genau bei dem kleinen halbversunkenen Tempel auf dem Bild wird mir alles zu viel. Mir ist speiübel und schwindlig, ich will nur noch zurück ins Hotel. Da liege ich dann 24 Std. praktisch bewegungslos in meinem grausam harten und unbequemen Bett. Ganz offensichtlich ist der Speicher in meinem Kopf voll und ich muss die ganzen Eindrücke erst einmal verarbeiten. Die Pause tut mir gut, anschliessend bin ich voller Tatendrang und bereit weiterzuziehen, um noch mehr von diesem unglaublichen Land zu entdecken.
Chai – das indische Nationalgetränk

Ohne Tee geht in Indien gar nichts und darum klappern fast an jeder Strassenecke die Metalltöpfe der mobilen Teeküchen. Überall schmeckt der Chai etwas anders, jedoch immer süss und würzig. Serviert wird das heisse Getränk in einem kleinen Glas oder Becher. So eine kurze stärkende Teepause, sitzend auf einer Kiste oder am Strassenrand, mitten im Geschehen, ist für mich ein grosses Highlight in Indien. Aus gesundheitlichen Aspekten für sensible Touristenmägen vielleicht nicht empfehlenswert, keimfrei wird es da kaum zugehen.
Pass auf das Geschirr auf! Ein zerschlagener Becher kann in ein Donnerwetter ausarten.
Taj Mahal – mein magic moment

Das Wahrzeichen von Indien, jeder kennt es und will es sehen. Aufgrund seiner wunderbaren Architektur gehört der Palast zu den sieben neuen Weltwunder und zieht Jahr für Jahr Millionen von Touristen aus aller Welt an. Obwohl mich solche Orte oft eher abschrecken, Taj Mahal ist magisch! Ich stehe da mit offenem Mund und kann mich kaum von diesem unbeschreiblichen Anblick lösen.
Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.
Dalai Lama