Locarno und das Tessin, das ist für mich wie Italien, einfach ohne Meer. Es fühlt sich an wie Ferien und mit dem Zug bin ich in nur 2 Stunden dort. Da lohnt sich auch ein Tagesausflug, es gibt unglaublich viel zu entdecken im Süden der Schweiz.
Im Juli gönne ich mir ein Hotel in Locarno für 4 Nächte. Und wenn schon, dann gleich eines mit Seeblick und Pool. Eine gute Wahl. Ich liebe es, am Abend auf dem Balkon zu sitzen, die wunderschönen Wetterstimmungen zu geniessen und am Morgen gleich nach dem Frühstück in den Pool zu springen.


Zufällig ist gerade das Sommerfest Luci e Ombre. Der Hotelbalkon ist der perfekte Platz, um im Pijama das Feuerwerk zu bestaunen.


Tipp Locarno
Das Ristorante Funicolare in Orselina, oberhalb der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, bietet von der Terrasse einen atemberaubenden Blick.
Die Klassiker der Sehenswürdigkeiten rund um Locarno (Ascona, Brissago Inseln, Cardada, Verzasca, Maggia etc) kenne ich natürlich von früheren Besuchen. All diese Orte besuche ich immer wieder gerne. Doch dieses Mal habe ich mir vorgenommen, neue Dinge zu entdecken.
Das Tessin und seine Täler ist mit dem öffentlichen Verkehr grundsätzlich gut erschlossen. Allerdings sind die Verbindungen oft nicht sehr häufig, Ausflüge bedürfen daher etwas Planung.
Bavona Tal und der Robièi Stausee
Das wildromantische Bavonatal ist wohl eines der schönsten Täler im Tessin. Das Tal zweigt vom Maggiatal ab und noch heute gibt es dort keinen elektrischen Strom (ausser in San Carlo) und bewohnt wird es nur im Sommer. Bekannt ist das Dorf Foroglio mit seinem Wasserfall.
Das Tal wäre einen Ausflug wert, zum Beispiel zum Wandern. Ich begnüge mich heute mit einem Blick aus dem Postauto, mein Ziel liegt ganz zuhinterst im Tal.

In San Carlo ist Postauto Endstation und von da geht es weiter mit einer 15-minütigen Fahrt in der Seilbahn. Bei der Bergstation auf 1893 m ist es herrlich kühl und der Blick geht hoch zum Basodino-Gletscher, der sich bis zu 3273 m auftürmt.
Ein Rundweg führt um den Stausee Robièi und die Landschaft da oben ist zauberhaft. Auch hier wartet wieder ein Wanderparadies, doch das ist heute nicht mein Plan. Ich geniesse einfach nur die Bergwelt und die herrliche Ruhe, vielen Leuten ist die Anreise vermutlich zu beschwerlich, doch es lohnt sich wirklich.



Das Bavonatal mündet bei Bignasco in das Maggiatal und da muss ich auf dem Rückweg umsteigen und eine Viertelstunde auf den nächsten Bus warten. Doch mit diesem Blick stört mich so eine kleine Pause absolut nicht.

Porto Ceresio – ciao Italia
Von Locarno ist es eine kurze Zugfahrt nach Lugano und am Luganersee liegt kurz nach der italienischen Grenze Porto Ceresio, gegenüber vom schweizerischen Morcote. Es ist ein beschaulicher Ort mit einer hübschen Hafenpromenade und kaum bekannt. Porto Ceresio lädt ein zum Verweilen, für ein Mittagessen und einfach etwas “dolce far niente”.



Ich nutze nach dem Essen die Gelegenheit für ein Bad im See und entdecke völlig überraschend ganz viele Wandbilder entlang der Uferpromenade. Mein Street Art Herz schlägt gleich etwas schneller.






Rasa
Die Anreise nach Rasa erfolgt mit der legendären Centovallibahn durch das Tal der “Hundert Täler” bis nach Verdasio.

Rasa, mit seinen Steinhäuser, erreicht man nur mit der Seilbahn oder zu Fuss. Der Ort strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und bietet einen tollen Blick ins Tal.


Oberhalb vom Dorf finde ich eine der swing the world Schaukeln. Die Idee ist während dem Lockdown entstanden. Zwei junge Leute aus der Region Locarno haben damals begonnen, Schaukeln an besonders schönen Orten im Tessin aufzustellen. Die Fotos der ersten Schaukel hatten einen wahnsinnigen Erfolg in den sozialen Medien und inzwischen gibt es ganz viele Schaukeln.

Ein Spaziergang mitten im Wald, eine Wanderung in den Bergen oder einen Sprung in den See… und plötzlich steht sie aus dem Nichts da, eine Schaukel, die eine unglaubliche Aussicht umrahmt. Die Schaukeln von Swing the World haben einen ganz besonderen Charme, nicht nur, weil sie an strategischen Punkten positioniert sind, um die Menschen an die schönsten Orte des Kantons zu bringen, sondern auch, weil sie von den beiden jungen Leuten mit lokalen Materialien vollständig von Hand gefertigt werden.
https://www.ascona-locarno.com/de/aktualitat/geschichten/swingtheworld
Das waren wunderbare Sommertage am Lago Maggiore und ich bin einmal mehr dankbar und glücklich, in einem so vielfältigen und wunderschönen Land zu leben.
Mehr aus dem Süden der Schweiz, dem wunderbaren Ticino.