Ein Ausflug ins Tessin endet bei mir meist in der Region Locarno/Ascona. Doch was hat eigentlich Lugano zu bieten? Tatsächlich so einiges. Eine meiner Überraschungen gleich vorneweg: im Gegensatz zu anderen Regionen im Tessin sprechen die Luganesi konsequent italienisch mit den Touristen – sehr sympathisch.
Die grösste Stadt im Tessin gibt sich mediterran, leger und weltoffen. Sie ist das ideale Ziel für entspannte Tage und anregende Abenteuer. (www.ticino.ch)
Parco Ciani
Viele kennen in Lugano bestimmt den “Instagram-Spot” im Parco Ciani. Doch natürlich ist der ganze Park sehenswert, es ist eine wunderschöne gepflegte Anlage mit einem kleinen Badestrand und herrlich zum flanieren.


Pedalo fahren
Während auf anderen Seen SUP total angesagt sind, wird in Lugano Pedalo gefahren. Keine Ahnung warum, aber die Bucht ist während unserem Aufenthalt jeden Nachmittag voller Tretboote. Wir wollen auch und müssen tatsächlich eine Reservation tätigen, so gefragt sind die Dinger.


Lido San Domenico (Gandria-Weg)
Etwas abgelegen aber total chillig präsentiert sich das kleine Strandbad Lido San Domenico. Dieses befindet sich am bekannten Gandria-Weg und der Besuch lässt sich somit prima kombinieren mit einer kleinen Wanderung oder eher einem Spaziergang. Den Eintrittspreis finde ich total überrissen, aber hey, es gibt Discokugeln.


Monte Brè / Parco San Michele
Eine Standseilbahn führt in einer Viertelstunde von Cassarate zum Gipfel des Monte Brè. Von da erreicht man nach einem kurzen Marsch das hübsche Dorf Brè mit seinem Künstlerweg und dem empfehlenswerten Grotto Castagneto (die Kastanientorte schmeckt himmlisch!). Anschliessend geht es mit dem Bus zurück nach Lugano oder zu Fuss weiter bergab bis Gandria. Ein Ausflug genau nach meinem Geschmack.


Insider-Tipp: Mit der Monte Brè Bahn nur die erste (kurze) Sektion fahren und der Beschilderung zum Parco San Michele folgen. Die Aussicht auf die Stadt ist fantastisch. Das Funi läuft voll automatisch, wie das mit den Tickets funktioniert habe ich nicht herausgefunden und einfach gehofft mein GA ist gültig. Einen Billettschalter findet man erst bei der nächsten Sektion der Bahn.


Kulinarisch
Auf einen Drink
Lugano ist wunderbar zum lustwandeln, egal ob am See oder in der Altstadt. Da sucht man sich ein lauschiges Plätzchen und bestellt einen aperitivo, etwa im Mauri, La Dispensa oder Lanchetta. Meist werden Häppchen zum Getränk serviert, es lässt sich so richtig dolce far niente zelebrieren.
Das Zentrum des öffentlichen Lebens ist die Piazza della Riforma, da ist meistens etwas los. Etwas versteckt das cafè caruso, wunderbar beispielsweise für einen Absacker.

Wenn der Magen knurrt
Ein tolles Mittagessen lassen wir uns in der Antica Osteria del porto schmecken. Das Tagesmenü bestellen wir sozusagen blind, ausser insalata und cafè verstehe ich kein kein Wort. Doch der Kellner ist so charmant, wir vertrauen seiner Empfehlung einfach und werden nicht enttäuscht.
Am Mittag trifft man hier viele Geschäftsherren in Anzügen und Ladies in Business-Kleidchen. Das gemütliche Lokal scheint sehr beliebt zu sein, auf jeden Fall gelingt es mir nicht, einen Tisch für ein Abendessen zu reservieren.

Nicht oft ist das “Bahnhof-Buffet” eine Empfehlung wert, das Restaurant AnaCapri, gleich gegenüber vom Bahnhof, überzeugt jedoch voll und ganz und das nicht nur wegen der fantastischen Aussicht.

Nach dem Essen
Von Juni - August lohnt sich ein Blick in das Programm vom Longlake-Festival, da ist von Konzerten über Yoga bis zu einem Nachtmarkt so einiges im Angebot.


Ausflüge
Panoramawanderung Carona – Alpe Vicania – Morcote
Dieser kurzweilige Ausflug beginnt mit einer Postautofahrt nach Carona. Warum auf dieser Strecke nur ein kleines Fahrzeug im Einsatz ist, wird spätestens bei der Einfahrt in den Ortskern klar, da braucht es Millimeterarbeit vom Fahrer. In der Nähe vom Schwimmbad gelegen ist der botanische Garten, der Parco San Grato, mit seiner Sammlung an Azaleen, Rhododendren und Koniferen. Auf einem Spazierweg erreicht man von nach etwa einer Stunde die Alpe Vicania. Es ist ein Highlight hier zu essen, in diesem prächtigen Garten mit Blick auf die weidenden Pferde.

Durch den Kastanienwald und über Hunderte von Treppenstufen (Muskelkater lässt grüssen) geht es gesättigt hinunter bis an den See, ins malerische Morcote und falls es mit dem Fahrplan passt, empfehle ich die Rückfahrt mit dem Schiff. Spätestens in Melide wird klar, warum auf dem Luganersee eher kleine Schiffe unterwegs sind.


Wer Zeit hat, besucht in Morcote den Parco Scherrer.
Eingebettet in üppige subtropische Vegetation, die an exotische Länder erinnert, finden wir von fernen Kulturen inspirierte Architektur und Kunstwerke, wie ein siamesisches Teehaus, einen ägyptischen Tempel und griechische Skulpturen. Diesen faszinierenden Garten verdanken wir Hermann Arthur Scherrer, der ab den 30er-Jahren seinen Traum verwirklichen wollte, einen magischen Ort zur Erinnerung an seine Reisen zu schaffen. (ticino.ch)
San Salvatore
Weilt man in Lugano, darf ein Besuch vom Hausberg, dem San Salvatore, nicht fehlen. Aufgrund seiner Form wird er oft “Zuckerhut” genannt. Wandertipps habe ich dazu allerdings keine, wir sind faul und beschränken uns auf Bähnli fahren. Die schönste Aussicht gibt es vom Dach der Kirche. Den Ausflug kann ich nur empfehlen, der Blick auf den See ist sagenhaft schön.

Streetart
Zum Thema Streetart findet man im Internet einen Plan von 2018. Mir ist es irgendwie zu heiss um die Spots alle abzulaufen, das vertage ich auf einen nächsten Besuch. Zufällig komme ich an ein paar Objekten vorbei und das macht Lust auf mehr.



- Als Unterkunft haben wir uns für das Walter au lac entschieden, ein alter aber netter Kasten direkt an der Seepromenade. Mein Kriterium war ein Zimmer mit Balkon und Seeblick und das hat gepasst. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass zwischen Hotel und See noch eine befahrene Strasse ist.
- Mit dem Ticino-Ticket (wird gratis abgegeben) geniesst man freie Fahrt im öffentlichen Verkehr und profitiert von weiteren Vergünstigungen.

Nach dem süssen Abschluss (Gelati geht immer) geht es hier weiter zu mehr Blog-Geschichten aus dem Ticino.