Madagaskar Titelbild (Wildschwein)

An der Ostküste von Madagaskar liegt Ambohitsara, selten war ich an einem unverfälschteren Ort. Kleine einfache Holzhütten, eine Schule, viel mehr findet man da nicht. Die Menschen leben vom Fischfang und der Landwirtschaft. Im Dorf gibt es eine einfache kleine Lodge. Es ist Mitte Februar und tatsächlich sind meine Reisebegleitung und ich die ersten Übernachtungsgäste in diesem Jahr. Und ausgerechnet an diesem abgelegenen Ort befindet sich die geheimnisvolle Statue des “Weissen Elefanten”.

Ambohitsara erreichen wir auf dem Wasserweg über den Pangalanes Kanal. Gemäss Wikipedia eine durchgehende 645 km lange Wasserstrasse, parallel zum Indischen Ozean verlaufend auf der Ostseite der Insel Madagaskar. Der Kanal ist die Lebensader der Region, denn es gibt keine Strasse. Er schlängelt sich durch eine Dünenlandschaft und ist an manchen Stellen stark versandet. Die Landzunge zwischen Kanal und Ozean ist stellenweise nur 100 m breit.

Dorfleben

Monsieur Henry führt uns herum. Er ist so etwas wie der Dorfpräsident und er kümmert sich einfach um alles. Wir werden der Einwohnerschaft vorgestellt und schütteln unzählige Hände. Auch ein Besuch beim polnischen Pfarrer und dem französischen Arzt gehört zu unserem Pflicht-Programm.

Ambohitsara ist fernab der Zivilisation und weitab von jeglichem Tourismus. Ausser der geheimnisvollen Skulptur gibt es keine Sehenswürdigkeiten und trotzdem ist der Aufenthalt ein unglaubliches Erlebnis. Viel zu tun haben wir nicht. Wir promenieren am einsamen Strand und lassen uns vom Wind die Haare zerzausen, das Meer ist rau und wild.

Nachdenklich macht der Besuch einer Schulstunde, denn das einzige Hilfsmittel ist eine Wandtafel. Tatsächlich gibt es weder Schulbücher noch Licht im Klassenzimmer. Die kleineren Knirpse treffen wir auf dem Dorfplatz zum Spielen mit den von uns mitgebrachten Luftballons.

Zum Abschluss wütet in der Nacht ein Gewitter über uns. Durch das undichte Dach tropft der Regen direkt in mein Bett.

Die Statue des “Weissen Elefanten”

Nun aber zurück zum Elefanten. Dabei handelt es sich um ein sagenumwobenes Relikt aus vergangener Zeit, eine Figur aus Stein, die meist als Darstellung eines Elefanten interpretiert wird. Nicht klar ist jedoch, woher die Statue stammt und wie sie nach Madagaskar gekommen ist. Einige meinen aus Indien, andere sagen aus Mekka.

In unserer Lodge liegen einige Bücher herum und beim Stöbern stossen wir auf eine spannende Publikation. Alles Quatsch, sagt der deutsche Theo Detjen. Denn gemäss seiner These ist der Elefant ein Wildschwein. Hergestellt von Chinesen, die schon vor Christi Geburt in diese Gegend kamen und aus einem hier vorkommenden Speckstein diese Figur herstellten.

Was meinst du?

Et voilà, hier ist sie die ominöse Skulptur. Was siehst du darin, Dickhäuter oder Wildsau?

Doch ganz egal was für ein Tier das ist. Uns beschert die Statue dann noch ein juckendes Souvenir: Sandflöhe!

Meine Reise liegt ein paar Jahre zurück. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob sich Ambohitsara heute immer noch gleich präsentiert.

Bilder aus Ambohitsara (Madagaskar)

Unvergessliche Tage, die nachdenklich und dankbar machen.


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2 Antworten zu „Madagaskar: Der Elefant und das Wildschwein“

  1. Avatar von Kasia
    Kasia

    Der Gute irrt sich. Das ist ein Elefant, ganz eindeutig! Seit wann haben denn Wildschweine Rüssel? 😉

    Liebe Grüße
    Kasia

    1. Avatar von Sandra

      Das mit dem Rüssel ist ein guter Punkt, aber mit gaaaaaaanz viel Fantasie.. 🙂

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