Die Moai sind grosse, eindrückliche Statuen aus Stein und die touristische Hauptattraktion auf der Osterinsel. Bis heute ist nicht ganz klar, wann und warum sie erstellt und später umgeworfen wurden. Ein Ort voller Rätsel und offener Fragen, faszinierend und geheimnisvoll.
Experten gehen davon aus, dass die Statuen rund 1500 Jahre alt sind und berühmte Häuptlinge oder Ahnen darstellen. Die Figuren sind Teil von Plattformen, auf denen Zeremonien abgehalten wurden.
Inmitten des grossen Ozeans in einer Region, die keiner jemals passiert, gibt es eine geheimnisvolle einsame Insel. Kein Land ist in der Nähe und für mehr als achthundert Leugen in alle Richtungen ist sie von nichts als leerer, unermesslicher Weite umgeben. Sie ist bedeckt mit grossen, monströsen Statuen, das Werk eines verschwunden Volkes und ihre Vergangenheit bleibt bis heute ein Rätsel. (Pierre Loti)
Schon lange ist für mich klar, meinen 50. Geburtstag will ich genau auf dieser sagenumwobenen Insel feiern, fernab von zu Hause. Tatsächlich erfülle ich mir diesen Traum und erlebe eine wunderbare Zeit auf Rapa Nui. Die Atmosphäre ist speziell, das lässt sich jedoch nicht in Worte fassen. Im Durchschnitt bleiben Touristen 3 Tage auf der Insel. Ich verweile eine ganze Woche und mir ist keine Minute langweilig. Dazu hat mir mein Berater bei Globetrotter geraten und für diesen Tipp bin ich ihm bis heute dankbar. Er meinte ganz zu Recht, vermutlich werde ich nur einmal im Leben an diesen besonderen Ort kommen.
Hanga Roa – die Hauptstadt
Hanga Roa ist die einzige Stadt, hier lebt 95 % der Inselbevölkerung. Alles ist relaxed, viele Insulaner sind auf dem Motorrad unterwegs. Helm oder Schuhe werden oft als überflüssig erachtet, ein Surfbrett scheint wichtiger. Vor dem Supermarkt parkiert schon mal ein Pferd und wartet auf seinen Besitzer. Auf der Post gibt es gegen Trinkgeld einen Osterinsel-Stempel in den Pass. Selbst der Friedhof ist eine Augenweide.

Am Nachmittag sitze ich liebend gerne im Mikafé am Hafen, esse Kuchen oder Gelati und beobachte das Treiben. Auf der Osterinsel brauchen die Kinder keinen Spielplatz. Da trifft man sich am Meer und schnappt sich nach der Schule ein Surfbrett oder Kajak. In den Tauchschulen herrscht ein Kommen und Gehen.

Tahai – Liebe auf den ersten Blick
Ganz besonders ins Herz schliesse ich einen Moai etwas nördlich von Honga Roa, er “wohnt” ganz in der Nähe meiner Unterkunft. Hier trifft sich Gott und die Welt zum Sonnenuntergang. Allabendlich findet das gleiche Spektakel statt. Die Wiese füllt sich mit Menschen, manchmal bringt jemand eine Gitarre mit, einige veranstalten ein Picknick. Sobald die Sonne langsam im Meer versinkt, beginnt der Selfie-Wahnsinn. Für mich etwas seltsam, sind nicht die Moai Attraktion genug? Mein Liebling ist der einzige Moai auf der Insel mit Augen.



Anakena Beach – Strandfeeling
Die Osterinsel ist keine Badedestination. Trotzdem gibt es einen fantastischen Strand, herrlich zum Schwimmen. Das Wasser glasklar mit Temperaturen von 18 bis 24 Grad je nach Jahreszeit. Es gibt Picknickplätze und Snackbars sowie als Zugabe ein paar hübsche Moai. Auf Postkarten ist diese Gruppe immer mit Augen abgebildet, in Wirklichkeit haben sie leider keine (mehr).


Tongariki – Sonnenaufgang
Hier befindet sich die grösste Plattform (220 Meter lang) mit 15 restaurierten Moai. Ein wunderschöner Ort in einer Bucht, definitiv einer der Höhepunkte auf der Osterinsel. Das Restaurationsprojekt hat über 2 Millionen Dollar gekostet, die die japanische Regierung und eine japanische Baufirma aufgebracht haben. Früh morgens, wenn die Sonne hinter den Figuren aufgeht, ist der Parkplatz rappel voll, das frühe Aufstehen lohnt sich.


Ahu Akivi – Blick aufs Meer
Diese Moai findet man im Landesinnern und sie blicken aufs Meer, was ungewöhnlich ist. An allen anderen Orten stehen sie genau andersrum. Hier befindet sich das bestimmt teuerste WC der Insel für US$ 2. Auch der Kaffee ist überteuert, wir bestellen trotzdem einen. Der Verkäuferin ist es selber peinlich und sie gibt uns einen Rabatt.

Ein Chilene auf dem Festland hat einmal zu mir gesagt: Rapa Nui hat ganz viel Energie. Genau so etwas empfinde ich tatsächlich. Diese kleine geheimnisvolle Insel mitten im Pazifik ist ein ganz spezieller Fleck auf unserer Erde.

Rano Raraku – die Moai Fabrik
Der Steinbruch, in dem nahezu alle Moai angefertigt wurden und wo sich noch fast 400 unvollendete Moai befinden, ist ein weiteres „must see“. Hier lohnt es sich, genügend Zeit mitzubringen. Es sieht aus, als ob die Arbeiter eines Tages einfach alles hätten liegen lassen und nie mehr zurückgekehrt sind.
Die Herstellung eines Moai hat ungefähr zwei Jahre gedauert und viele der Figuren sind anschliessend beim Transport an den Bestimmungsort zerbrochen. Speziell ist der kniende Moai “Tukuturu“, der Einzige mit Beinen und er hat eine ungewöhnliche Gesichtsform.



Die Osterinsel gehört politisch zu Chile, geografisch zu Polynesien, ist 3526 km (knapp 5 Flugstunden) von der chilenischen Küste und 4251 km von Tahiti entfernt. 2017 lebten laut Volkszählung 7750 Menschen dort. Kaum bekannt ist wohl, dass der Flughafen Mataveri die längste Landebahn Südamerikas besitzt und zudem der abgelegenste Airport der Welt ist, er sollte ursprünglich als Notfall-Landebahn für US-amerikanische Space Shuttles dienen.
Moai, Moai, überall Moai












