Ein Herzensort und ein verstecktes unbekanntes Juwel, das ist San Pedro de Atacama und der Pucará de Quitor für mich. Du kennst das, wenn du irgendwo ankommst, dich auf Anhieb pudelwohl fühlst und weisst, an diesen Ort kommst du irgendwann zurück. So ist es mir mit San Pedro ergangen. Die Stadt im Norden von Chile, mitten in der Atacamawüste, hat sich bereits 2013 einen Platz in meinem Herzen erobert.
Ein paar Jahre später bin ich erneut in Chile unterwegs und erlebe tolle Dinge im sogenannten “kleinen Süden”. Doch ich spüre, ich bin am falschen Ort, da ist diese Sehnsucht nach Wärme, nach San Pedro. Tatsächlich bin ich in der glücklichen Lage, diesem Drang nachgeben zu können und meine Reisepläne komplett über den Haufen zu werfen. Ein paar Tage später bin ich schlussendlich angekommen, im wahrsten Sinne des Wortes.
San Pedro de Atacama
San Pedro de Atacama ist umgeben von einer sagenhaften Landschaft und (sehr) hohen Bergen. Unendliche Weite, Dünen, Vulkane, Salzseen, türkisfarbene Lagunen mit pinken Flamingos, Geysire und vieles mehr. Es ist eine der trockensten Regionen der Erde und bietet Sonnenscheingarantie. Der Ort besteht aus hübschen einstöckigen Adobe Bauten und liegt auf 2440 Meter über Meer. San Pedro ist der ideale Ausgangspunkt, um die umliegenden Naturwunder zu entdecken. Dazu sagen Bilder mehr als Worte, die Gegend ist für meine Augen unglaublich faszinierend und schön.
Mein persönlicher Tipp: Sandboarding im Valle de la Muerte mit anschliessendem Sunset-Drink. Die Jungs von sandboardsanpedro sind cool und machen einen guten Job. Dieses und andere Abenteuer in Südamerika gibt es in einem weiteren Artikel auf dem Blog.









Mittelpunkt von San Pedro ist die entspannte Plaza mit den vielen streunenden Hunden. Der Ort wird deshalb gerne scherzhaft "San Perro" (perro = Hund) genannt.
Pucará de Quitor
Es ist mein letzter Tag in San Pedro, ich mag keine grossen Sprünge mehr machen, möchte einfach nochmals die besondere Atmosphäre geniessen und Abschied nehmen. Dann, beim Blättern durch meinen Reiseführer, wecken die wenigen Zeilen zum Pucará de Quitor, einer ehemaligen Festungsanlage, mein Interesse. Die Besichtigung lässt sich prima mit einer kurzen Wanderung verbinden. Völlig ohne Erwartung marschiere ich los, was sich mir dann bietet ist schlicht grandios, wahrlich ein kleines verstecktes Juwel.
Vom Kassenhäuschen führt ein Spaziergang hinauf zu einem Aussichtspunkt. Ich bin völlig geflasht und total verliebt in diese Gegend.




Der Pukará de Quitor wurde um 1300 N. Chr. erbaut. Er diente, wie auch andere seiner Art in der Region, der Verteidigung der Oase gegen Gruppen, die aus den Hochebenen der Anden im heutigen Bolivien kamen. Er war dafür ausgelegt längere Belagerungen zu überstehen. Der örtlichen Bevölkerung diente er als Wohnsiedlung, die im Konfliktfall auch die Menschen aus den umliegenden verstreuten Siedlungen aufnehmen konnte. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Pukará von spanischen Konquistadoren erobert und geschleift. Seitdem war er verlassen und dem weiteren Verfall preisgegeben. 1981 konnten rund 1/3 des Pukarás restauriert werden. (wikipedia)
Zurück vom Aussichtspunkt entdecke ich in der Gegend weitere überraschende Felsformationen. Ich kann nicht fassen, dass der Pukará de Quitor kaum jemand kennt. Vermutlich ist die Region rund um San Pedro dermassen reich an Sehenswürdigkeiten, dass sich die Touristen auf die noch spektakuläreren und mehr beworbenen Ziele konzentrieren. Schön, wenn man genügend Zeit hat. Je älter ich werde, desto langsamer reise ich und das lohnt sich. Lieber weniger sehen, dafür verweilen wo es mir gefällt, eintauchen und mit allen Sinnen geniessen.


San Pedro ist und bleibt für mich ein Herzensort und irgendwann wird mich mein Weg ganz bestimmt wieder in die Atacamawüste führen. Hasta luego.
Chile ist das längste Land der Welt und unfassbar vielseitig. Du findest auf dem Blog weitere Beiträge aus dem faszinierenden Chile.