Wer kennt sie nicht, die Bilder von Santorini. Weiss getünchte Häuser kleben malerisch an den Hängen der Steilküste und harmonieren wunderbar mit dem strahlend blauen Himmel und dem Türkisblau des Meeres. Ein Traum in Blau und Weiss – ausser es regnet.
Wie habe ich mich gefreut, dieses Postkarten-Griechenland endlich mit eigenen Augen zu sehen. Ich wollte in Sandalen, einem luftigen Sommerkleidchen und einem Drink in der Hand posieren, neben all den blutjungen und gertenschlanken Insta-Mädels. Nun, vielleicht hätte ich dazu die Reise nicht im April planen sollen.
Ich nehme das schlechte Wetter mit aus Athen, es ist regnerisch und vor allem kühl, die Daunenjacke leistet gute Dienste und der Schirm ist immer griffbereit.
Die Fahrt im Highspeed Katamaran ab Piräus (Athen) dauert eine gefühlte Ewigkeit, mir ist speiübel und ich bin nicht die Einzige, die von den ominösen weissen Tüten Gebrauch machen muss. So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Doch irgendwann ist es geschafft und tatsächlich scheint bei meiner Ankunft in Fira für einen Moment die Sonne. Bei einem Glas Wein und griechischen Appetithäppchen in einem der schicken Restaurants kann ich die bedrohlichen Wolken problemlos ignorieren. Santorini fühlt sich perfekt an, nur leider nicht für lange.
Fira – zauberhafte Abendstimmung
Im hübschen kleinen Hotel Sunrise in Fira empfiehlt man mir das Restaurant Naoussa. Die Logenplätze mit Blick auf den berühmten Sonnenuntergang sind trotz früher Ankunft schon besetzt. Doch das ist piepegal, es regnet bereits wieder und die Sonne wird sich heute kaum mit einem Spektakel verabschieden.
Trotzdem ist die Abendstimmung in Fira zauberhaft. Auch wenn auf dem kurzen Weg vom Restaurant zurück ins Hotel das Regenwasser in Bächen durch die Strassen läuft und ich trotz Schirm klatschnass werde. Die Turnschuhe brauchen anschliessend 2 Tage, um zu trocknen.

Oia – Aus Wanderung wird Busfahrt
Die beliebte Wanderung von Fira nach Oia soll sehr schön sein, habe ich gelesen. Entlang des Kraterrandes mit herrlichen Ausblicken, genau mein Ding. Wenn ich auf Santorini etwas unbedingt machen wollte, dann genau diesen Marsch.
Doch in Anbetracht der Wetterprognose lege ich die Strecke dann lieber gemütlich im Bus zurück und bin überrascht, wie voll das Gefährt ist. Die Sitzplätze sind nach dem zweiten Stopp komplett besetzt und es ist alles etwas hektisch und chaotisch. Mir ist es ein Rätsel, wie das in der Hochsaison funktionieren soll. In Oia angekommen, trinke ich gemütlich einen Kaffee und überlasse den Ort erst einmal den anderen Buspassagieren.

Genau dann, als ich schlussendlich aufbreche, setzt wieder Regen ein. Ich lasse mir die Laune nicht verderben, spanne den Schirm auf und erkunde die hübschen Gassen.
Ich kann es kaum glauben, es ist fantastisch. Zwar anders als erwartet, doch das nasse Wetter zaubert eine besondere Stimmung in den Ort, es ist schon fast magisch. Die Gassen sind praktisch leer, die wenigen Touristen verteilen sich und viele suchen ein trockenes und warmes Plätzchen in einem der Restaurants.




Oia ist ein Küstendorf an der nordwestlichen Spitze der griechischen Ägäisinsel Santorin. Der Ort zeichnet sich durch seine in die Klippen geschlagenen, gekalkten Häuser und eine große, wassergefüllte Caldera aus. In der Nähe befindet sich die Burg von Oia, die für ihre Aussicht auf den Sonnenuntergang bekannt ist. (Quelle: google)



Wie als Belohnung für das Ausharren und Aushalten bessert sich das Wetter am Nachmittag und ich laufe eine zweite Runde durch Oia.
Schlussendlich bin ich froh, diesen speziellen Ort nicht mit Menschenmassen teilen zu müssen. Danke Petrus für die Schlechtwetterfront. Gerade das Unperfekte hat für mich Santorini perfekt gemacht.



Meine Griechenland Triologie: Athen - Santorini - Naxos
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