Nach der Corona-Pause nimmt mein Projekt “Kantonshautpstadt” endlich wieder Fahrt auf. Es geht weiter im Kanton Nidwalden und somit in Stans. Auf dem Stanserhorn war ich schon, die CabriO Bahn ist der Knaller. Davon berichte ich aber heute nicht. Lass dich überraschen was ich entdeckt habe.
Was fällt mir als erstes ein, wenn ich an Nidwalden denke? Der Dialekt! Den höre ich wahnsinnig gerne.
Dialekt ist ein Dilemma in meinem Leben. Ich habe leider meinen verloren, hatte vielleicht auch gar nie einen oder ich kann mich eventuell auch einfach nicht für einen entscheiden. Aufgewachsen bin ich im Kanton Bern mit Eltern aus der Region Aargau/Solothurn. Seit über 20 Jahren wohne ich im Kanton Zug und arbeite in Zürich – also manchmal weiss ich echt nicht wie ich eigentlich rede und das macht mir etwas Sorgen.
Heepä, gigele, gäitsche – Ausstellung zum Thema Mundart
Da passt die aktuelle Ausstellung im Salzhaus in Stans perfekt. Wer weiss, vielleicht finde ich ja Rat.

Kann man Dialekt ausstellen? Ja tatsächlich, das ist ganz toll gelungen. Stirbt der Dialekt wenn immer mehr Leute ein Gemisch reden? Gibt es ein Richtig oder Falsch und wer bestimmt darüber? Unser Dialekt zeigt wo wir dazugehören oder eben auch nicht, er ist ein Stück Heimat. Dass wir nicht in der Sprache schreiben und lesen, die wir sprechen, macht die Sache auch nicht einfacher. Es gibt kein Schweizerdeutsch, dank dem Föderalismus überlebten alle Dialekte. Ein unglaublich spannendes Thema.
Die Ausstellung ist interaktiv, Über Kopfhörer hört man Stimmen aus Nidwalden mit Kommentaren und Gedanken zu verschiedenen Themen. Vieles in der Ausstellung ist lustig, mein Favorit: die Fluch-Maschine. Was für eine Gaudi, wenn jemand auf den Knopf drückt und ein saftiger Fluch in schönstem Nidwaldner Dialekt durch den Raum dröhnt. Daneben Poesie an der Wand, einfach grossartig.
Doch es geht nicht nur um den Nidwaldner Dialekt sondern um Mundart im Allgemeinen. So höre ich seit langem mal wieder das legendäre Totemüggerli, es bärndütsches Gschichtli mit gar nicht so berndeutschen Ausdrücken.
Ein weiteres Hörerlebnis wartet im oberen Stock. Gemütlich auf einer Bank sitzend lausche ich meiner Lieblings-Mundartband, Patent Ochsner, und ihrem Ohrwurm “Bälpmoos”. Ok, vielleicht passt der Schacher Seppli gerade besser, aber egal.
Meine persönliche Dialekt-Identitäts-Krise löst die Ausstellung natürlich nicht, nichtsdestotrotz ist die Ausstellung “huereguet”. Und nein, “huere” ist in Nidwalden kein böses Wort, sondern einfach nur eine Verstärkung des nachfolgenden Wortes.
Die Ausstellung läuft bis am 1.11.2020. Mit dem Museumpass der Raiffeisenbank ist der Eintritt gratis.

Dank ortskundiger Begleitung erlebe ich in Stans darüber hinaus kulinarische Highlights.
Apero im Steiböckli
Das schlechte Wetter hat auch seine guten Seiten, es bleibt Zeit zum “aperöle”, das Steiböckli ist die perfekte Location dafür.

Gut essen in Stans – Höfli
Zum Mittagessen kehren wir im Höfli (Wirtschaft zur Rosenburg) ein. Fantastisches Essen, ein Glas Wein aus Stans und super netter Service, was will man mehr.


Kafibohne
Zu guter Letzt bleibt Zeit für einen Kaffee in Stans. Die Kafibohne ist ein weiteres sehr liebevoll eingerichtetes Lokal mit netter Bedienung. Bist du mal da, schau dir unbedingt die Bilder an – sofern sie bis dann noch hängen.
Irgendwann (lieber früher als später) komme ich zurück nach Stans, um bei schönem Wetter die traumhafte Natur zu geniessen.
Stans liegt wunderbar zwischen Vierwaldstättersee und Bergen. Der Dorfplatz mit den angrenzenden Gassen ist die Lebensader in Stans. Restaurants mit sonnigen Terrassen locken zum Geniessen. Neugierige entdecken auf dem Rundgang durch Stans kulturhistorische Gebäude, den Kirchenbezirk, Patrizierhäuser, Denkmäler zur Erinnerung an Arnold von Winkelried, an Heinrich Pestalozzi und vieles mehr. Dementsprechend beliebt sind die Dorfführungen, die während den Sommermonaten sogar gratis angeboten werden.
Stans ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge rund um den Vierwaldstättersee. Mit dem Rad oder zu Fuss gibt es viel zu entdecken. Nidwalden ist das Land der 100 Seilbahnen – manchen Berg in der Umgebung erklimmt eine altehrwürdige oder eine topmoderne Seilbahn. Luftiges Cabrio-Feeling kommt auf, wenn man mit der weltersten doppelstöckigen Seilbahn mit offenem Oberdeck zum Hausberg Stanserhorn hochfährt.
Quelle: http://www.myswitzerland.com
