Palma de Mallorca im November

Palma
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Ich bin im November geboren und trotzdem kann ich den Monat nicht leiden. Es ist nicht mehr Herbst und noch nicht Winter. Meist präsentiert sich der November grau und gefühlt wird es den ganzen Tag nicht richtig hell. Da hilft bei mir nur eines, die Flucht in den Süden. Dieses Jahr entscheide ich mich für Palma de Mallorca.

Tatsächlich war ich noch nie auf Mallorca und dementsprechend bin ich gespannt. Mit „Malle“ verbinde ich eine Horde Rennvelofahrer im Frühling und Sauftourismus am Ballermann. Doch da gibt es bestimmt noch mehr.

Beim Verlassen des Flughafens blendet mich die Sonne, es weht ein warmes Lüftchen und da stehen Palmen. Bienvenido in Spanien.

Mit dem Bus A1 komme ich für 5 Euro rasch in die Stadt. Leider gibt es keine Anzeige der Haltestellen und auch keine Durchsagen, doch dank google maps hüpfe ich im richtigen Moment aus dem Autobus.

Hotel mit Sunset Terrasse

Ich mag moderne Hotels mit Rooftop und genau das ist das INNSiDE by Melia Palma Center. Mein Lieblingsplatz ist die Dachterrasse. Mit einem tinto de verano in der Hand geniesse ich den Sonnenuntergang, das ist Erholung pur.

La Seu – die Kathedrale von Palma

Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Palma ist die Kathedrale, La Seu genannt. Das Gotteshaus ist eindrücklich, riesig gross und trägt die Handschrift vom katalanischen Stararchitekten Antonio Gaudi. Besonders schön ist es, wenn sich das Gebäude im künstlichen See vom Parc de la Mar spiegelt.

Die Flaniermeilen

Wie in Barcelona gibt es auch in Palma eine Rambla, einfach ohne Menschenmassen. Es ist eine Fussgängerzone mit einer Platanen-Allee, der Verkehr wird an beiden Seiten vorbeigeführt und in den Bäumen hängt schon die Weihnachtsbeleuchtung. La Rambla wird die Strasse der Blumenhändler genannt, der Grund ist unschwer zu erkennen, ein blumiger Laden neben dem anderen wartet auf Kundschaft.

Die zweite Flaniermeile ist der Passeig des Born, hier säumen schicke Geschäfte, Cafés und Bars die Strasse. Tagsüber ist hier mehr los als die Bilder vermuten lassen.

Plaza Mayor

Der Hauptplatz in Palma ist die Plaza Mayor. Bei meinem Besuch laufen die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt auf Hochtouren und der Himmel klart nach einem kurzen Regenschauer gerade wieder auf.

Hop-On Hop-Off

Ich entscheide mich aus Bequemlichkeit für eine Runde mit dem Sightseeing Bus. Grundsätzlich lässt sich Palma wunderbar zu Fuss oder mit den öffentlichen Bussen erkunden. Doch die Open-Air Busfahrt macht mir Spass und ich bekomme viele Informationen über den Kopfhörer. Auch hier ist die Nebensaison ein grosser Vorteil. Bei grösserem Andrang wird es vermutlich schwierig, einen freien Platz zu ergattern.

Unbedingt Aussteigen sollte man beim Castell de Bellver, die Aussicht auf Stadt und Hafen ist fantastisch. Ungewöhnlich ist die kreisrunde Form der Burg.

Zu Fuss durch die Gassen

In Palma lässt sich wunderbar bummeln, die Stadt ist übersichtlich. Ich lasse mich am liebsten planlos durch die Gassen treiben, halte die Augen offen und entdecke das eine oder andere Fotosujet.

Zu Spanien gehören Tapas. Mein Lieblingslokal ist das La Caña. Ein richtig cooler Schuppen mit leckerem Essen.

Ausflug nach Sóller – der rote Blitz

Gemäss Ferrocarril de Sóller ist diese Zugfahrt der beste Ausflug auf Mallorca, das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Der schmucke Holzzug wird „Roter Blitz“ genannt, warum ist allerdings ein Rätsel. Die Wagen sind weder rot noch fährt der Zug wie ein Blitz. Die Fahrt geht gemütlich durch Olivenhaine, Zitronen- und Orangenplantagen. Dann tauchen die ersten Hügel auf und der Zug durchquert 13 Tunnels. Die Landschaft ist atemberaubend und die einstündige Zugfahrt tatsächlich ein Highlight.

Sóller ist eine kleine Stadt im Herzen der Serra de Tramuntana und einen Besuch wert. Nach dem Genuss von einem frisch gepressten Orangensaft auf der Plaza de España schlendere ich durch die Gassen und muss mir in einer der Boutiquen einen Pullover kaufen, ich friere. Die Temperaturen sind deutlich tiefer als an der Küste.

Von Sóller geht die Fahrt weiter in einer historischen Strassenbahn. Diese verbindet Berg und Tal und bringt mich hinunter an den Hafen nach Port Sóller. Da nehme ich mir Zeit zum Flanieren und für ein Mittagessen direkt am Meer.

Für mich ist es definitiv der beste Ausflug auf meinem Kurztrip und eine Empfehlung wert.

Promenieren in Palma

Ich bin meerverliebt und so verbringe ich meinen letzten Tag in Palma am Wasser. Startpunkt ist der Parc de la Mar und von da laufe ich los, immer der Strandpromenade entlang Richtung Flughafen. Es ist herrlich, ohne Zeitdruck und genaues Ziel unterwegs zu sein. Ich atme die salzige Luft ein und geniesse die unendliche Weite. Am Hafen in Portixol ist es Zeit für eine Pause und ein Sandwich in einem hübschen Café. Dann spaziere ich weiter bis zur Playa Ciudad Jardin. Von da bringt mich der Bus zurück in die Stadt. Es braucht wirklich nicht viel, um mich glücklich zu machen.

Kulinarik – Ensaimada

Sieht man in Palma Menschen mit Kartonschachteln durch die Strassen laufen, denkt man zuerst an Pizza. Doch nein, die transportieren Ensaimadas, das traditionelle mallorquinische Hefegebäck. Zum Probieren gibt es in den Bäckereien kleinere Ausführungen, eine Art Hefeschnecke.


Palma de Mallorca im November ist genial und der Kurztrip erreicht sein Ziel, mein November-Blues ist verflogen. Zurück zu Hause bin ich bereit für Schnee und Winter.

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2 Kommentare zu „Palma de Mallorca im November

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